Norbert Nüssle

Norbert Nüssle

Norbert Nüssle (1932 – 2012) wurde 1932 in Heidelberg geboren, wuchs aber in Mannheim auf. Ab 1951 studierte er Romanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie in Paris und Lille. Er zeichnet vermehrt, als er während des Studiums in Paris weilt. Seit 1963 lebte er in Mannheim und lehrte an einem Gymnasium Latein und Französisch – als Broterwerb sozusagen, denn seine Leidenschaft galt der Kunst. Nüssle ist Autodidakt, der sich in seiner frühen Phase der Art Brut und expressiven Collagen verschrieben hatte. Die Kunstform Art Brut steht ja gerade für die unverfälschte Kunst psychisch Kranker und Sonderlinge, die ebenfalls keine akademische Ausbildung hatten. Später malt Nüssle vor allem in der Normandie, in der einen Großteil seines Lebens verbringt.

Ein besonderes und einzigartiges Sujet schafft Nüssle mit seinen „Fernsehleichen“. Mit nachlassender Mobilität werden auch Nüssles Reisen weniger und er malt, was er sieht: Fernsehleichen. Ohne jedes Vorbild in der Kunstgeschichte schuf der Künstler dieses neue Sujet, das erneut die existenzialistische, multiperspektivische, aber auch ironische Haltung seines gesamten Schaffens aufweist.

Ab 1961 stellt Nüssle regelmäßig aus, unter anderem im Kunstverein Heidelberg, im Musée de Brest, im Musée des Beaux-Arts Quimper und in vielen anderen namhaften deutschen und französischen Museen und Galerien.