unsere Arbeit mit dem Nachlass Carlo Cazals

Wie alles Begann

Das Handy klingelt, mitten im Geschäftstermin. Inge ist dran – Carlos Frau: „Und was ist, wenn ihr sterbt? Was passiert dann mit den Bildern?“ Wie bitte? Wovon spricht sie? Irgendwas haben wir ganz offensichtlich nicht mitbekommen. Abends klärt es sich auf: Eigentlich wollte, im Falle von Carlos Tod, ein Kunsthistorisches Museum den Nachlass übernehmen. Das war wohl mündlich so besprochen, doch das Museum machte einen Rückzieher.

 

Nun wollten Inge und Carlo im Haus Platz schaffen, denn man konnte sich kaum noch bewegen und Carlo ging es nicht gut. Er konnte die schweren Bilder und Mappen nicht mehr ständig hin und her tragen. Und feucht war es auch. Also sollten die Werke schon zu Lebzeiten irgendwo gelagert werden. Und da hatten sie an uns gedacht. Soso!

 

So richtig gefragt wurden wir nie, aber die beiden wussten schon, dass wir nicht ablehnen eine Lösung finden/schaffen würden, um Carlos Werk zu bewahren. Wir waren bereits viele Jahre befreundet und hatten bereits viele  Werke gekauft und Ausstellungen organisiert. Wir waren zwar keine Steuerexperten, aber eine Schenkung oder ein Erbe kam für uns nicht in Frage. Und so entschlossen wir uns, den Restbestand ordnungsgemäß anzukaufen.

 

Wenige Tage später fand eine große Menge Kunstwerke den Weg in unsere Räumlichkeiten, wo wir sie erst einmal notdürftig sicher und trocken einlagerten.

Wie es weitergeht

Erst jetzt, leider erst nach Carlos Tod, haben wir die Zeit, uns intensiver mit dem Werk zu beschäftigen, es zu sichten, zu sortieren, zu erfassen und biographischen Ereignissen zuzuordnen. Eine unglaublich langwierige aber spannende Arbeit.

Inzwischen ist alles grob sortiert und ein „Schau-Lager“ von einem „Rückhalte-Bestand“ separiert, so dass man das Werk auch Besuchern zeigen kann. Anhand von Tonbandaufzeichnungen und alten Dokumenten lassen sich zeitliche Zusammenhänge herstellen und langsam entsteht die Grundlage für eine Biographie. Aktuell suchen wir geeignete Ausstellungsmöglichkeiten, um einen Teil der Arbeiten einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. 

Und parallel werden sukzessive alle Werke gescannt bzw. fotografiert und in einer bundesweiten Datenbank erfasst. Auch das eine Sysiphos-Arbeit, die aber dringend erledigt werden muss, damit Museen und Galerien das Werk begutachten können.

Wer sich unser Schau-Lager einmal ansehen oder sich zum Thema Künstler-Nachlässe austauschen möchte, der darf mir gerne eine E-Mail an b.kremke@kremke.de schicken.

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